Ermüdung und Erschöpfung beim Wandern

Unter Ermüdungen und Erschöpfungen versteht man eine Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und tritt in Folge körperlicher Anstrengung auf. Der körperliche Schutzmechanismus verhindert, dass getätigte Anstrengungen nicht mehr erbracht oder nur nur in beschränktem Maße erbracht werden kann. Der Prozess der Ermüdung ist schleichend und nicht immer sofort zu erkennen. Wandern beansprucht die volle Aufmerksamkeit und die volle Konzentration. Kann diese nicht gewährleistet werden, so häufen sich Fehler und Verletzungen.

Erschöpfung beim Wandern in der Natur, vor allem im Gebirge, birgt große Gefahren.

Ermüdungen im Alltag

Im Alltag sind Ermüdungen allgegenwärtig. Sei es auf der Arbeit vor dem PC, im Haushalt oder beim Sport. Ermüdungen und Erschöpfungen können bewusst oder unbewusst hervorgerufen werden und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der gerade ausgeübten Tätigkeit. Beispielweise trainiert ein Bodybuilder seine Muskeln bis zur Erschöpfung, um möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Aber auch kleine, meist eintönige, Tätigkeiten, rufen Ermüdungen hervor. So kann es passieren, dass sich die Eingabefehler eines Programmierers häufen, wenn dieser zu wenig Pausen eingelegt hat. Des Weiteren steigt die Verletzungsgefahr beim Schneiden von Gemüse in der Küche, wenn die Tätigkeit „Gemüse schneiden“ zu lange dauert.

Lange eintönige Tätigkeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Ermüdungen und Erschöpfungen.

Die Folge von Erschöpfung beim Wandern

Ermüdungen beim Wandern, Klettern oder Trekking im Gebirge geht in der Regel einher mit Muskel- und/oder Gelenkschmerzen. Der Bewegungsablauf wird gestört und dadurch die Trittsicherheit vermindert. Die Leistungsfähigkeit sinkt und die zeitliche Planung kann eventuell nicht mehr eingehalten werden. Die Konzentration und Aufmerksamkeit schwindet – Die Gefahr für Verletzungen und falsche Entscheidungen steigt. Nicht selten resultieren durch Erschöpfungen oder Ermüdungen beim Wandern ungewollte Aufenthalte in Berghütten oder führen sogar zum Abbruch der Unternehmung.

Welche Maßnahmen kann ich Ergreifen, um keine Erschöpfung beim Wandern zu erleiden?

Erschöpfung beim Wandern folgt meist aus der körperlichen Überanstrengung des Körpers. Gründe für die Erschöpfung können vielfältig sein. Oft ist eine zu hohe Selbsteinschätzung, unerwartet schwieriges Gelände, mangelhafte Ausrüstung oder die falsche Gehtaktik Gründe für eine Erschöpfung. Wetterumschwünge werden oft unterschätzt. Bei Beachtung einiger Regeln lässt sich die Gefahr einer Erschöpfung minimieren:

  • Pausen sind keine „Verschnaufspausen“. Pausen sollten eingelegt werden, um Nahrung aufzunehmen, zum Picknick, zum Wechseln der Kleider oder zum Fotografieren. Müssen Pausen eingelegt werden, um wieder zu Kraft zu kommen, so ist das Tempo zu hoch.
  • Planen Sie mit einer ordentlichen Zeitreserve! So können ungeplanten Pausen eingelegt werden und das Gehtempo angepasst werden.
  • Halten Sie vor der Tour Ausschau nach Alternativrouten, um die geplante Tour abkürzen zu können.
  • Vergewissern Sie sich vor der Tour über die Gegebenheiten. Können Sie diese nicht erfahren, kontaktieren Sie vor der Tour einen Bergführer.
  • Sorgen Sie dafür, dass genug Flüssigkeit und Nahrung zugeführt werden!
  • Halten Sie für den Notfall immer die Telefonnummer der Bergrettung bereit!
  • Sorgen sie dafür, dass ihre Ausstattung, wie Wanderschuhe und Wanderstöcke dem Gegebenheiten entsprechend sind.
  • Sorgen Sie vor der Tour für eine ausreichende körperliche Kondition und Fitness.

Symptome der Erschöpfung beim Wandern

Bei folgenden Symptomen raten wir zum sofortigem Abbruch der Tour und Kontakt zur Bergrettung. Es muss sofort Rast eingelegt werden und der Betroffene darf auf keinen Fall alleine gelassen werden. Sicherheit geht vor. Diese Zustände bedeuten absolute Lebensgefahr.
Müdigkeit und Aufmerksamkeitsverlust

  • Schmerzempfinden
  • Beklemmungsgefühle und Angst
  • Atemnot, Herzklopfen oder Herzschmerzen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Lethargie oder Verwirrtheit
  • Bewusstlosigkeit

Wir hoffen, wir haben Ihnen nicht den Spaß an Ihrer nächsten Tour verdorben und wünschen Ihnen viel Spaß beim Wandern. Werden gewisse Regeln beachtet, sollte keinerlei Gefahr beim Wandern auftreten.