Mikrofaser Handtuch stinkt - was kann ich tun?

Mikrofaser Handtuch stinkt - was kann ich tun?

Weil die nächste Bergtour ansteht, geht es ans Packen. Dabei erlebt mancher eine böse Überraschung: Das Handtuch aus Mikrofaser macht nachdrücklich auf sich aufmerksam, und zwar durch einen anhaltend strengen Geruch. Dann wurden bei der letzten Wäsche elementare Fehler wohl nicht vermieden.

Das Mikrofaser Handtuch stinkt - Wie wasche ich die Handtücher?

Das Material Mikrofaser hat den besonderen Vorteil, dass es Feuchtigkeit sehr gut aufnimmt. Bei einem Handtuch ist diese Eigenschaft besonders wichtig, auch und gerade auf Reisen. Die Fasern sind gut durchlässig, so kann die aufgenommene Feuchte schneller verdunsten. Ein Mikrofaser Handtuch fühlt sich deshalb niemals wirklich nass an und ist bald wieder trocken.

Wenn das Mikrofaser Handtuch stinkt und es in die Wäsche muss, darf vor allem kein Weichspüler in die Trommel. Denn dessen chemischen Bestandteile verkleben die Fasern und zerstören das Material. Da hilft es nur wenig, das Wäschestück anschließend mehrfach erneut zu waschen, um chemische Rückstände zu entfernen. Meist wird das Gewebe dauerhaft geschädigt, deshalb bleibt der Weichspüler bei einem Mikrofaser Handtuch außen vor. Die verklebte Faserstruktur bietet zudem Keimen einen guten Nährboden, die oft für die ungute Ausdünstung verantwortlich sind.

Besser nicht mehr als 40 Grad Wassertemperatur

Einige Hersteller erlauben eine Reinigung bei 90 Grad Celsius. Das sind jedoch Ausnahmen, im allgemeinen reicht eine Temperatur von 30 Grad Celsius zudem völlig aus. Bei stärkeren Verschmutzungen können es auch 40 Grad sein, ohne dass Schäden an der Wäsche zu erwarten sind. Das Waschetikett gibt genauere Auskunft über die Vorgaben des Herstellers für die Reinigung. Auf Reisen muss oft die Handwäsche genügen, und das Wasser ist dann meist nur lauwarm. Zu niedrig sollte die Temperatur aber nicht sein, denn dann wirken die Tenside in den Waschmitteln nicht mehr. Bei 20 Grad Wassertemperatur sind aber keine Nachteile zu erwarten. Ein längeres Einweichen verbessert das Ergebnis, denn es wirkt ausgleichend, verhindert ein mögliches Defizit und sorgt für eine überzeugende Reinigung.

Das Material Mikrofaser unterscheidet sich von Baumwolle ganz erheblich. Das führt gleich zu der Frage, ob ein spezielles Waschmittel verwendet werden soll. Dies ist jedoch nicht der Fall, ein normales Waschmittel reicht völlig aus, ob beim Waschen in der heimischen Waschmaschine oder bei der Handwäsche auf Reisen. Unterwegs auf langen Wanderungen ist oft nur ein Reinigungsmittel in Tubenform greifbar, das aber ohne Bedenken mit dem Mikrofaser Handtuch in Kontakt kommen darf. Sogar ein Duschgel, wie man es auf Touren immer dabei hat, richtet keinen Schaden an. Für biologisch unbedenkliche Outdoor-Waschmittel gilt dasselbe, auch mit ihnen kann man Microfaser ohne Bedenken waschen, wenn das Mikrofaser Handtuch stinkt.

Den Trockner verwenden?

Auch wenn es um das Trocknen der Handtücher geht, sind sich die Experten mal wieder nicht einig. Einige empfehlen den Wäschetrockner, andere raten nachdrücklich ab. Wir wollen uns in den Streit nicht einmischen und geben zu bedenken, dass die Mikrofaser sowieso besonders schnell die Feuchtigkeit abgibt. Beim Trocknen an der Luft vermeidet der clevere Waschfreund auf jeden Fall eine vorzeitige Abnutzung. Denn immerhin berichten einige Anwender über losgelöste Fasern nach der Behandlung im Wäschetrockner. Bei einer Trocknungszeit von etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur bringt der Trockner zudem keinen wesentlichen Vorteil, und das Risiko einer Materialschädigung lässt sich an der frischen Luft zuverlässig vermeiden.

Das Mikrofaser Handtuch und die erste Wäsche

Viele Mikrofaser Handtücher sind in attraktiven Farben gehalten, die man auch bei der Reinigung erhalten will. Das Färben ist eine der letzten Schritte bei der Herstellung, und die Mittel dringen tief ins Gewebe ein. Dann sind die Tücher lichtecht, sie bleichen also nicht aus. Beim ersten Waschen kann dennoch etwas Farbe austreten, deshalb besser die neuen Handtücher zunächst einzeln waschen. Später sollte man – wie von anderen Materialien bekannt – nur farbähnliche Wäschestücke gemeinsam reinigen.

Ursachen für den heftigen Gestank der zarten Fasern

Welches aber sind – im wahren Wortsinn – die tiefer liegenden Gründedafür, dass das Mikrofaser Handtuch stinkt? Eine Ursache haben wir schon benannt: Wenn der Weichspüler die Faserstruktur zerstört, siedeln sich leider Keime leichter an, die durch ihren Geruch die Umwelt auf ihre Weise belasten.

Ebenso verantwortlich sein kann auch eine zu geringe Wassertemperatur. Jedes Handtuch nimmt nicht nur die Feuchtigkeit, sondern außerdem Schmutz und Bakterien auf. Bei einer niedrigen Temperatur verschwinden diese nicht, vielmehr finden sie ideale Bedingungen vor, um sich immer wieder zu vermehren. Deshalb entwickeln nicht nur Mikrofaser Handtücher, sondern auch normale Waschlappen und andere Waschutensilien nicht selten eine grandiose Ausdünstung, die wir mit geeigneten Maßnahmen vermeiden wollen.

Mikrofaser Handtuch stinkt - mögliche Ursache: Schlecht gepflegte Waschtrommel

Auch die Waschmaschine verursacht Bedingungen, in denen Schimmel oder Keime entstehen. Besonders bei häufigem Ökobetrieb entsteht in der Trommel ein Gemisch aus Wasserresten, Fusseln und Rückständen von Waschmitteln als ein übles Konzentrat, das ein ideales Biotop für Gerüche aller Art bildet. Und genau da hinein geben wir unsere nur leicht verschmuddelten Handtücher. Ein hygienisch reines Ergebnis ist unter diesen Bedingungen nicht zu erwarten, vielmehr nehmen die Teile die Rückstände auf und riechen nun ebenfalls etwas streng.

Auch eine überfüllte Waschtrommel führt zu unbefriedigenden Ergebnissen beim Wäschewaschen. Die Wäsche findet keinen Raum mehr und kann sich nicht bewegen, weil die Trommel bis zum Rand gefüllt wurde. Dann bleiben aber Schmutzreste im Gewebe, Keime und Bakterien sorgen zusätzlich für Unsauberkeiten und verursachen üble Gerüche.

Aktives Vorbeugen verhindert den unguten Odeur

Damit wir nach dem Waschen keine unliebsamen Überraschungen erleben, sollten wir bereits im Vorfeld für die nötige Sauberkeit sorgen. Mit den folgenden Maßnahmen lassen sich unerwartete Geruchsbelästigungen vermeiden.

Bei Handtüchern hilft ein rechtzeitiges Wechseln, denn nach der dritten Nutzung ist das Tuch verschmutzt und gehört in die Wäsche. Zwar trocknet das Mikrofaser Handtuch schnell an der Luft und kann wohl etwas länger Verwendung finden. Aber auch bei diesem Material empfiehlt sich die rechtzeitige Säuberung, wenn hygienische Reinheit gewünscht wird.

Besonders die beim Sport getragene Bekleidung ist oft durchgeschwitzt. Auf langen Wanderungen kommt es auch zum Wechseln der Kleidung, bei der auch das Handtuch genutzt wird. Die abgelegten Textilien sollten aber nicht zu lange in der Sporttasche bleiben. Wenn irgend möglich, etwa bei der nächsten Rast, gehören die Bekleidungsstücke an die frische Luft, um dort so gut wie möglich zu trocknen. Bei der Rückkehr ins Quartier ist dann das Ausräumen der Sporttasche die erste Maßnahme, um Kleidung und Handtücher unverzüglich auf der nächsten Wäscheleine zum Trocknen auszubreiten.

Mit Hausmitteln gegen Dreck und Schmutz

Wenn sich, wie oben bereits gesagt, in der Wäschetrommel mit der Zeit ein übler Schmand zusammenbraut, kann der aufmerksame Hausmann diesen Zuständen nur mit einer gründlichen Reinigung beikommen. Die Schublade für die Waschzusätze, das Flusensieb und die Gummidichtungen sind wahre Schmutzfänger, die regelmäßig und gründlich gereinigt gehören. Die bekannten Hausmittel wie Essig (Vorsicht bei Plastik-Dichtungen), Natron und Zitronensäure unterstützen die Bemühungen und sorgen für klare Verhältnisse. Außerdem hilft eine Kochwäsche, vielleicht auch ohne Befüllung, um bei 100 Grad allen Verursachern klarzumachen, dass die Waschmaschine kein Ort für Keime und Bakterien sein kann.

Als Alternative gibt man die ausdünstende Wäsche zur Nachbehandlung in ein Gemisch aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:4. Nach etwa einer halben Stunde aus der Wanne oder dem Eimer herausnehmen, auswringen und rein in die (vorgereinigte) Maschine. Für die Sportbekleidung bietet der Handel spezielle Waschmittel an, die man auch für Synthetikkleidung verwenden kann. Von einigen Herstellern sind auch Mittel mit Febreze-Effekt erhältlich. Dann lagern sich Duftpartikel an den Wäschefasern an, die beim Tragen der Bekleidung Duftstoffe freisetzen.